Neues Gefahrenabwehrzentrum Oberursel

Ein Neubau der Feuerwache ist unumgänglich, eine erneute Nutzung des aktuellen Standorts an der Marxstraße jedoch unvorteilhaft. Angedacht ist die Nutzung einer Fläche im Bereich Lahnstraße, an der sich zur Zeit Kleingärten befinden. Karte: Map data ©2016 GeoBasis-DE/BKG (©2009), Google, Imagery ©2016 AeroWest, DigitalGlobe, GeoBasis-DE/BKG, GeoContent
Ein Neubau der Feuerwache ist unumgänglich, eine erneute Nutzung des aktuellen Standorts an der Marxstraße jedoch unvorteilhaft. Angedacht ist die Nutzung einer Fläche im Bereich Lahnstraße, an der sich zur Zeit Kleingärten befinden.

Einem Paukenschlag glich die Nachricht, die am 1. Dezember 2016 veröffentlicht wurde. Die Planungen für das neue Gefahrenabwehrzentrum, das die Wache der Feuerwehr Oberursel-Mitte ersetzen soll, wurden der Öffentlichkeit vorgestellt. Weitere Einrichtungen sollen die Dienstelle des Stabs 04 „Brand- und Zivilschutz“ werden, der aktuell ebenfalls in der Marxstraße angesiedelt ist. Außerdem sollen weiterhin Gerätschaften des Katastrophenschutzes untergebracht werden, die zurzeit am Standort in der Marxstraße vorgehalten werden.

Das aktuelle in der Marxstraße 24 befindliche Gebäude aus dem Jahr 1977 weist erhebliche baukonstruktive Mängel auf. So ist beispielsweise eine energetische Sanierung des Gebäudes notwendig, die Heizungsanlage ist veraltet, zweite Rettungswege innerhalb des Gebäudes fehlen, der Hof ist für Übungen zu klein, anrückende Privat-PKW der Einsatzkräfte nutzen die gleichen Wege wie abrückende Einsatzfahrzeuge, es existiert keine geschlechtergetrennte Umkleide, es gibt keine schwarz-weiß-Trennung (Trennung von verschmutzter Einsatzkleidung und sauberen Einsatzkräften), Werkstätten sind zu klein, Unterrichtsräume sind zu klein, und, und, und. Der größte Nachteil ist jedoch, dass nicht jedes Fahrzeug in einem Gebäude abgestellt werden kann und Wasch- und Pflegearbeitsplätze als Parkplätze gebraucht werden. Insbesondere die unter freiem Himmel abgestellten Fahrzeuge altern damit übermäßig schnell und müssen im Einsatzfall unter Umständen erst von Schnee und Frost befreit werden, was eine maximal ungünstige Situation darstellt.

Eine naheliegende Idee ist, den alten Bereich der Wache zur Bebauung zu nutzen. Durch den größeren Platzbedarf würden auch die Nachbargrundstücke bebaut werden, die sich alle im Besitz der Stadt befinden.
Eine naheliegende Idee ist, den alten Bereich der Wache zur Bebauung zu nutzen (rechts oben). Durch den größeren Platzbedarf würden auch die Nachbargrundstücke bebaut werden, die sich alle im Besitz der Stadt befinden. Auf dem mittleren Grundstück befindet sich aktuell die Wache des Deutschen Roten Kreuz, die Fläche links unten liegt brach.

Ein Neubau am aktuellen Standort scheint zwar aufgrund des ermittelten Flächenbedarfs grundsätzlich möglich, allerdings ist das Gelände sehr stark ansteigend (die beiden Außenkanten weisen einen Höhenunterschied von ca. 5,50 m auf, was zwei Geschossen entspricht), zusätzlich aufgrund des Überschwemmungsgebiets Portwiesen (das sind die Wiesen zwischen oberem und unterem Bachpfädchen) sehr feucht. Der Publikumsverkehr in der Marxstraße ist zu Schulanfangs- und Endzeiten aufgrund der beiden Schulen so stark, dass anrückende Einsatzkräfte die Wache nur mit Zeitverlust erreichen können.

Nach der Prüfung mehrerer Flächen im Stadtgebiet schlägt der Projektleiter Thorsten Schorr vor, den Neubau an der Lahnstraße im Bereich hinter dem Neubau der Hans-Thoma-Schule und des Betriebsgeländes des Dampfbahnclub-Taunus e.V. zu realisieren. Dort befindet sich aktuell eine Fläche auf denen Kleingärten betrieben werden. Diese müssten leider umziehen, würden jedoch von der Stadt Oberursel selbstverständlich entsprechend entschädigt werden.

Mögliche Planungsvariante zum Verkehrsanschluss des Gefahrenabwehrzentrums: Einrichtung eines Kreisverkehrs im Bereich der Kreuzung Lahnstraße/Dornbachstraße.
Mögliche Planungsvariante zum Verkehrsanschluss des Gefahrenabwehrzentrums: Einrichtung eines Kreisverkehrs im Bereich der Kreuzung Lahnstraße/Dornbachstraße.

Die Zufahrt zum neuen Gefahrenabwehrzentrum könnte durch einen einzurichtenden Kreisverkehr im Bereich der Kreuzung Lahnstraße/Dornbachstraße mit neu anzulegender fünfter Abfahrt erfolgen. Die Einsatzkräfte würden dann „von hinten“ an das neue Gerätehaus anfahren, sich im Inneren ausrüsten, die Fahrzeuge besetzen und dann mit den Einsatzfahrzeugen Richtung Lahnstraße das Gebäude verlassen.

Die nächsten Schritte im Prozess sind die politische Willensbildung und Grundsatzbeschluss in der Stadtverordnetenversammlung für den Standort Lahnstraße auf Empfehlung des Feuerwehrdezernenten und der Feuerwehrführung, sowie anschließend die Ausarbeitung entsprechender Studien und Pläne für das oder die Gebäude. Sollte das von Erfolg gekrönt sein, müsste ein Bauantrag gestellt werden und entsprechende Genehmigungen eingeholt werden sowie die Leistungen ausgeschrieben werden. Aktuell wird von einer Fertigstellung Ende 2022 ausgegangen.

Details können der Präsentation entnommen werden, die sowohl der Presse, dem Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Oberursel sowie den Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren Oberursel präsentiert wurde: Präsentation Gefahrenabwehrzentrum Oberursel Dezember 2016

Ein Presseartikel erschien bereits in der Taunus Zeitung unter dem Titel Wehr Mitte soll zur Lahnstraße wechseln.